Fahrplan zur Sprachentwicklung Ihres Kindes

 

 

 

Meilensteine der Sprachentwicklung

 

0 - 6 Monate

- Erkennen von Betonungsmustern,  Silbenanzahl & Satzgrenzen

- Schreien, Lautieren, Lallen (z.B. "ba ba ba")

- Aufmerksamkeit, Blickkontakt

- Reaktion durch Lächeln, Schreien, Schauen

- Formate im Spiel (Turn-Taking)

- Intensive Nachahmung eigener und fremder Laute

- Erstes Wortverständnis gegen Ende 6 LM

 

6 - 12 Monate

- Erkennen & Verstehen von Zeigegesten

- Gezielte kommunikative Intentionen durch Blick, Gesten & Vokalisierungen

- Blickkontakt & Triangulärer Blickkontakt (Herstellen gemeinsamer Aufmerksamkeit)

- Prosodische Muster der Umgebungssprache werden übernommen

- Protowörter = wortähnliche Eigenschöpfungen des Kindes (z.B. „wauwau“, „winkewinke“)

- Eigener Vorname wird erkannt

- ,,Lallsätze'' mit muttersprachlicher Betonung

 

12 - 18 Monate

- Beginnendes Wortverstehen von ca. 60 Wörtern

- Produktion von ersten Wörtern (Einwortäußerungen), z.B. „da“, „Mama“, „Papa“

- Situationsgebundene Äußerungen

- Bitten um Gegenstand

- Symbolische Gesten

- Wort-Geste-Kombinationen

- Initiieren & mögliches Beenden nonverbaler Kommunikation

- Langsamer Aufbau eines ersten Wortschatzes von 10 – 20 Wörtern (z.B. „Ball“, „Nase“, „mehr“)

- Viele relationale Adverbien, soziale Wörter, weniger Nomina zur Bezeichnung konkreter Objekte

- Neue Wörter fallen auf, werden von Eltern meist freudig zur Kenntnis genommen

 

18 - 24 Monate

- Verstehen von ca. 200 Wörtern

- Produktion von ca. 50 Wörtern 

- Schnelles Wortlernen: mehrere neue Wörter pro Tag, hinzukommende Wörter fallen nicht mehr besonders auf

- Erste Wortkombinationen = Zweiwortäußerungen

- Reagieren auf einige kommunikative Absichten (Bitten, Fragen, Widersprüche, Begrüßungen)

- Beginn von Sprache als Reaktion auf Sprache (z.B. „ja/nein“ auf Ja/Nein-Fragen oder Ortsangaben auf Wo-Fragen)

- Wort-Geste-Kombinationen

 

24 - 36 Monate

- Linguistisches Analysieren & Entdecken von Regelmäßigkeiten (Grammatik)

- Produktion von ca. 200 – 300 Wörtern

- Zusammensetzen & Ableiten von Wörtern

- Zunehmende Kombination sprachlicher Einheiten = Zwei- und Mehrwortäußerungen (z.B. „wieder ich baue“, „unten noch nass“)

- Kommentieren & Ausdrücken von Gefühlen

- Initiierte Interaktionen (z.B. „Mama“)

 

3 - 4 Jahre

- Aktiver Gebrauch von ca. 500 Wörtern

- Mehrwortäußerungen mit deutlich zunehmendem Umfang

- Ausdifferenzierung von Kategorien & Entstehung von semantischen Relationen zwischen Wörtern (z.B. „abschneiden“ ≠      „durchschneiden“, „Hut“ ≠ „Mütze“)

- Deutlicher Anstieg des Verbenlexikons (mehr Verben als Nomina)

- Zuwachs an Funktionswörtern wie beispielweise Präpositionen (z.B. auf, unter etc.)

- Beginn erster Nensatzstrukturen

- Erweiterung der W-Fragen um ,,Wie'' und ,,Was''

- Schwierige Lautverbindungen werden zunehmend richtig gesprochen (z.B. bl, br, kl etc.)

  

ab 4 Jahren

- Gespräche führen, ohne dabei Spielzeug oder ein Buch zu nutzen

- Geschichten erzählen (Aneinanderreihungen von Aktivitäten oder Situationen, später werden diese zeitlich in Verbindung gebracht)

- Verwendung von richtigen grammatischen Strukturen bezüglich der Gegenwart und Vergangenheit

- Nebensatzstrukturen werden sicherer

- Verwendung von Fürwörter (z.B. er, sie, mir, mich etc.)

- Aufforderungen ohne Kontextbezug werden verstanden

- Kinder beginnen zu verstehen, dass es nicht nur ein Ich und Du gibt sondern ein Wir

ab 5 Jahren

- Verstehen von ca. 9.000 – 14.000 Wörtern

- Produktion von ca. 3.000 – 5.000 Wörtern

- Ausdrücken von Abstraktem, Gefühlen, Mentalem (z.B. „Dann kriegt sie Angst“)

- Wortartenverteilung entspricht bereits der Sprache von Erwachsenen

- Wortflexionen nur noch vereinzelt inkorrekt (z.B. „Hast du nachgedenkt?“)

- Wortbedeutungen differenzieren sich weiter

- Wortschatzumfang wächst weiter

- Verwendung von hochfrequenten Oberbegriffen (z.B. „Gemüse“, „Tiere“)

- Satzabau weitgehend abgeschlossen

- Letzte Laute (Zischlaute wie z.B. s, z ,ß, x) werden erwoben

  

5 - 8 Jahre

- Verstehen von Ironie & Metaphern

- Erzählen von Inhalten, die mehrere Sätze umfassen & Zusammenhang zwischen diesen Sätzen herstellen

- Erzählen viele Details & haben noch Schwierigkeiten sich auf die Hauptsache zu konzentrieren

  Erzählen Geschichten , in denen das Verhältnis von Ursache & Wirkung im Zentrum steht